Da wir noch auf Miss Liberty warten, haben wir uns heute einen privaten Guide gegönnt. Wir starten mit Kola, unserem Guide, um 8:30 bei dem für Swakopmund typischen Wetter: tiefhängender Nebel, der sich wie feinster Sprühregen auf die Windschutzscheibe legt. Kaum haben wir die Stadtgrenze verlassen, erreichen wir schon die unendliche Weite der nördlichen Namib – leicht hügelige, unendlich scheinende Weite, bedeckt von sanftgrünem Flaum. Hier profitieren die zahlreichen Flechten von der zarten, nebligen Bewässerung, sprießen aus dem Boden und verhindern damit, dass der Sand wegfliegt.

Weiter geht es über gravel roads zum Moonlandscape Valley – der Name ist Programm und die Aussicht einfach überwältigend.

Kola führt uns dann weiter das Flussbet des Swakopmund River hinunter. Es kommt uns vor wie eine Oase – plötzlich ist alles grün! Auf sehr eindrucksvolle Weise erinnert es uns daran, dass Wasser die Grundlage jeden Lebens ist. Da Kola mit dem Farmbesitzer befreundet ist, kann er uns die ansonsten unzugängliche und nicht mehr bewirtschaftete Farm im Flussbett zeigen. Es herrscht eine unbeschreibliche, friedliche Stille – neben einigem Vogelgezwitscher lassen nur die Spuren der Springböcke, Schakale, Erdmännchen und Mangusten erahnen, dass wir hier nicht alleine sind :-).

Die holprige Weiterfahrt führt uns an vielen kleineren Welwitschias vorbei – schiere Überlebenskünstler in der Wüste. Es gibt männliche und weibliche Exemplare, ihre Wurzeln ragen bis zu drei Meter in die Tiefe. Ziel unserer Fahrt ist die mit 1500 Jahren älteste Walwitschia – da waren wir so beeindruckt, dass wir total vergessen haben nachzusehen, ob sie weiblich oder männlich ist!

Auf dem Rückweg machen wir in Goanikontes einen Boxenstop – eine Ausflugsoase im Flussbett mit gelebter Gastlichkeit und Herzlichkeit. Und extrem leckerem Kaffee und Kuchen! Und dazu passend scheint nun auch die Sonne – nur das mit den Wüstentemperaturen fehlt noch, weil es dennoch recht kühl ist.