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Kolmannskuppe – Begeisterung und Entgeisterung

Kolmannskuppe – die einstige Diamantengräber- und heutige Geisterstadt mitten in der Wüste. Sicher kennen viele die Bilder der sandgefluteten Häuser – die haben uns auch total begeistert. Aber nur Wenigen ist die Geschichte bekannt – und hier waren wir völlig entgeistert, wie fortschrittlich und luxuriös sich die rund 300 Personen im Jahr 1905 ihr Leben eingerichtet hatten: neben Elektrizität und Trinkwasser (20 Liter/Person/Tag – importiert aus Kapstadt) gab es für jede Familie jeden Tag einen Block des in der Wüste hergestellten Eises (aus der Eisfabrik!) für den Verdunstungskühlschrank aus Holz. Die Damen wurden mit einem von Eseln gezogenen Zug die 500 Meter lange Einkaufsmeile von Shop zu Shop gefahren (eine frühe Form des öffentlichen Nahverkehrs?! ;-)) und man hatte ein eigenes Krankenhaus mit vier Ärzten und dem ersten Röntgengerät im südlichen Afrika. Und wem zum Beispiel Sauerkraut, Erdbeeren oder Spargel fehlte, der konnte das ganz einfach beim “Ladenbesitzer” (eine der reichsten Frauen der Stadt!) bestellen. Das kam dann mit dem nächsten Dampfer aus Deutschland und wurde vom Hafen in Lüderitz in das ca. 10 km entfernte Kolmannskuppe gebracht. Und das Vergnügen blieb auch nicht auf der Strecke – während sich die feine Gesellschaft im Casino und Theater amüsierte, durfte sich das Fussvolk auf der Kegelbahn einen geselligen Abend gestalten.

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